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Diese Woche brach weltweit Panik in den Medien aus: Ein Datenbank-Fund mit 184 Millionen gestohlenen Zugangsdaten sorgte für Schlagzeilen. CNN, Fox News, The Guardian, 20min – alle warnten Nutzer, sofort ihre Passwörter zu ändern.
Doch hier ist die unbequeme Wahrheit:
184 Millionen Logins sind nur ein Tropfen auf den heißen Stein.
Bei Darknetsearch, wo wir täglich sogenannte Stealer Logs analysieren, sehen wir regelmäßig deutlich mehr.
In Hackerforen und Telegram-Kanälen werden täglich mindestens 10 GB neuer Stealer-Daten veröffentlicht – oft kostenlos. Darin enthalten sind:
Logins im Format: url:benutzername:passwort
Im Browser gespeicherte Zugangsdaten
Session-Cookies
Zugangsdaten zu E-Mail-Konten
Screenshots, Autofill-Daten, Krypto-Wallet-Infos
👉 Durchschnittlich 1 KB pro Login-Zeile ergibt folgende Rechnung:
📊 10 GB/Tag × 30 Tage = 300 GB/Monat
📄 Das entspricht 300 Millionen geleakten Logins – jeden Monat
Und zwar nicht als Ausnahmefall. Nicht als „großes Datenleck“.
Sondern jeden. einzelnen. Monat.
Klingt absurd? Immerhin hat die Erde nur rund 8 Milliarden Menschen.
Wie können da hunderte Millionen Zugangsdaten jeden Monat leaken?
Weil:
🔁 Die meisten Nutzer 10–50 Accounts haben (privat + beruflich)
🖥️ Jeder infizierte Rechner erzeugt hunderte Einträge
📤 Logs werden weiterverteilt, neu verpackt, mehrfach veröffentlicht
🧑💻 Eine Person nutzt oft mehrere Geräte
💼 Berufliche Accounts mischen sich mit privaten
Es geht also nicht um 300 Millionen Personen,
sondern um 300 Millionen Zugangspunkte: Google, Microsoft, Banken, Schulen, Krankenhäuser, E-Mails, Krypto-Börsen, Unternehmens-Tools und mehr.
Die virale Story über die 184M-Datenbank ging durch die Decke, weil:
Namen wie Google, Apple, Facebook gefallen sind
Die Zahl erschreckend groß klang
Quelle und Kontext vage blieben
Redaktionen kurzfristig ein Cybersecurity-Thema brauchten
Aber:
Der eigentliche Kontext fehlt.
Das passiert jeden Tag. In großem Maßstab. Und niemand spricht darüber.
Wir sahen Logins zu:
🏛️ Regierungsportalen
🏥 Gesundheitsdiensten wie dem NHS
🏦 Banken wie Santander, JPMorgan, UBS
🧑💼 Business-Tools wie Slack, Salesforce, AWS
👾 Gaming-Plattformen und App-Stores
Warum? Weil Stealer-Infektionen nicht diskriminieren.
Sie ernten Daten im Stillen – von infizierten Heim-PCs, Arbeitsrechnern, gecrackter Software, RDP-Zugängen oder Browser-Autofill.
Wenn monatlich 300 Millionen Logins geleakt werden – bringt das Ändern eines Passworts wirklich noch etwas, nachdem die Daten längst verkauft wurden?
Nein.
Das ist die falsche Reaktion.
Was wir brauchen, ist:
Proaktive Überwachung statt reaktiver Passwortwechsel
Echtzeit-Erkennung von Leaks, nicht Panikartikel zwei Wochen später
Bewusstsein, dass es sich um aktive Infektionen handelt – keine alten Dumps
Bessere Kontrolle über Passwort-Wiederverwendung, Session-Speicherung und Cookie-Sicherheit
Alle reden über eine Datei mit 184 Millionen Logins.
Gleichzeitig leakt die Darknet-Welt 300 Millionen pro Monat – und keiner reagiert.
Vielleicht ist es an der Zeit, dass wir aufhören, auf Schlagzeilen zu reagieren –
und anfangen, auf die tatsächliche Gefahr zu reagieren, die sich jeden Tag direkt vor unserer Nase abspielt.
Most companies only discover leaks once it's too late. Be one step ahead.
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